Wie am besten in Japan bezahlen?
Im hochtechnisierten und fortschrittlichen Japan liegt man mit einer Kreditkarte als Zahlungsmittel immer richtig? Nicht ganz, in vielen Fällen ist Bargeld die bessere Alternative. Sofern man den Automaten dazu bewegen kann, einige Scheine auszugeben.
Japans Landeswährung ist der Yen (JPY), der in 100 Sen unterteilt ist. In Umlauf sind Münzen bis zu 500 Yen und Scheine bis zu 10.000 Yen, was bereits darauf hinweist, dass man in Japan schnell zum Yen-Millionär werden kann. Nach derzeitigem Kurs (Stand: Juli 2015) entsprechen 1.000 Yen etwa 7,36 EUR.
Japan, Land der Kreditkarten?
Grundsätzlich haben Reisende in Japan die Wahl zwischen verschiedenen Zahlungsmitteln, darunter
Kreditkartenvergleich
- Bargeld
- Reiseschecks
- EC-Karten
- Kreditkarten
Obwohl Japan in technischer Hinsicht als eines der fortschrittlichsten weltweit gilt, sind Kreditkarten im Alltag nicht so weit verbreitet wie beispielsweise in den USA oder in Südostasien. Wer sich dennoch darauf verlassen möchte, greift am besten zur Visa Card oder American Express, die unter allen ausländischen Kreditkarten noch die beste Akzeptanz finden. Für Mastercard, Cirrus und Maestro-Kunden gab es 2013 eine böse Überraschung: Ihre Karten (EC- ebenso wie Kreditkarten) wurden landesweit monatelang nicht an Geldautomaten akzeptiert, konnten aber noch zur (mit Aufschlägen für den Fremdwährungseinsatz versehenen) bargeldlosen Zahlung (zumindest Kreditkarten) verwendet werden.
Kreditkarten finden insbesondere in japanischen Großstädten und hier vor allem in gehobenen Hotels und Restaurants, an Tankstellen und in großen Shopping Malls als Zahlungsmittel Akzeptanz. Heißt im Umkehrschluss: Im Alltag wird Bargeld benötigt, im öffentlichen Nahverkehr und auf Märkten ebenso wie beim Einkauf in kleineren Geschäften oder bei einem Trip in kleine Städtchen und ländlichere Gebiete. Sinnvoll ist es daher, immer ausreichend Bargeld für 1-2 Tage sowie auf US-Dollar lautende Reiseschecks mitzuführen. Reiseschecks können vergleichsweise unkompliziert in Banken, Wechselstuben, Postämtern und größeren Hotels unter Vorlage des Reisepasses in Yen getauscht werden.
Achtung: Schecks, deren Wert 1 Mio. Yen übersteigt, müssen bei der Einreise am Zoll angegeben werden.
Bankautomaten und ihre Besonderheiten
Trotz der weiten Verbreitung von Bargeld im Alltag kann es in Japan für Ausländer durchaus schwierig sein, an Papiergeld zu gelangen. Das liegt zum einen an der eingeschränkten Akzeptanz im Ausland ausgestellter Kreditkarten, zum anderen an den Besonderheiten der japanischen Banken und Geldautomaten (ATMs). So akzeptieren längst nicht alle Geldautomaten die ansonsten so zuverlässigen Karten von Visa, Mastercard & Co. Sinnvoll ist es daher, sich vorab eine Liste der Akzeptanzstellen auszudrucken, die auf den Webseiten der jeweiligen Kreditkarten abrufbar ist. Achtung: Die Listen unterscheiden oftmals nicht zwischen Akzeptanzstellen zur bargeldlosen Zahlung und ATMs.
In der Regel bekommt in Japan problemlos Bargeld an den zahlreichen Geldautomaten der
- Citibank
- japanischen Post
- SevenGinko bzw. 7/11
Das Limit liegt meist bei umgerechnet 600 EUR pro Tag. Je nach Kreditkartenanbieter ist es dort möglich, gebührenfrei Bargeld zu beziehen. Ansonsten fallen die individuell vereinbarten Gebühren für den Auslandseinsatz an, was aber immer noch günstiger ist als eine bargeldlose Zahlung, die mit einer Gebühr für den Fremdwährungseinsatz (meist 1-1,75%) verbunden ist. Da ältere EC-Karten mit dem Maestro-Zeichen (nicht mit V Pay-Zeichen!) an den ATMs der Postfilialen akzeptiert werden, stellen sie eine günstige Alternative zur Kreditkarte dar – hier fallen nur sehr geringe Gebühren (vergleichbar mit dem Bargeldbezug in Deutschland bei einer Fremdbank) an.
Zu beachten ist, dass Geldautomaten in Japan nicht rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Deren Betriebszeiten richten sich in der Regel nach den Bankenöffnungszeiten, was bedeutet, dass Bargeld für die zahlreichen nächtlichen Vergnügungen bis 20:00 Uhr beschafft werden sollte. Japanisch-Kenntnisse sind dafür nicht zwingend erforderlich, da sich das Menü der Automaten meist auf Englisch umstellen lässt. Übrigens: An den internationalen Flughäfen sind Wechselstuben zu finden, die in der Regel von 6-23 Uhr geöffnet sind. Hier lassen sich auch übrig gebliebene Yen problemlos und in unbegrenzter Höhe in andere Währungen tauschen.
Fazit: Auf Bargeld, Schecks und die richtige Karte setzen
In gewisser Weise spiegeln die möglichen Zahlungsmittel in Japan die Besonderheiten des Landes wider, das auf den zweiten Blick deutlich komplexer und komplizierter ist als es zunächst scheint. Sich allein auf eine Kreditkarte zu verlassen wäre angesichts der eingeschränkten Akzeptanz mutig. Sinnvoll ist es angesichts hoher Kreditkartengebühren, zusätzlich eine Maestro-Karte zum günstigen Bargeldbezug, Bargeld für 1-2 Tage sowie relativ unkompliziert einlösbare Reiseschecks mitzuführen. Mit diesem Mix sind Reisende auch in ländlichen Gebieten gut und sicher ausgestattet.
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