Wie der Anbieterwechsel zu einem Erfolg wird
Ein relativ geringer Prozentsatz aller deutschen Haushalte bezieht sein Gas vom günstigsten Anbieter. Dabei kann ein Wechsel im Jahr 100 Euro und mehr einsparen. Wie aber läuft ein Gasanbieterwechsel ab und was ist diesbezüglich wichtig zu wissen?
Der von Verbrauchern am häufigsten genannten Grund, warum bisher noch kein Wechsel des Gasanbieters erfolgt ist, ist die Angst vor Problemen mit der Versorgung. Dabei besteht in der Praxis überhaupt kein Anlass, sich vor einem Gasanbieterwechsel zu fürchten. Selbst wenn es beim Probleme geben sollte – was sehr selten der Fall ist – ist eine Versorgung mit Erdgas immer gesetzlich garantiert. Es gibt nämlich in Deutschland eine sogenannte Versorgungspflicht, die den regionalen Versorger dazu verpflichtet, im Notfall die Gaslieferung an den betroffenen Haushalt zu übernehmen. Es kann also nicht passieren, dass vorübergehend kein Erdgas zum Heizen verfügbar ist. Die Angst davor vielleicht im Winter einige Tage oder gar Wochen nicht heizen zu können und frieren zu müssen ist demnach unbegründet.
Wie läuft ein Gasanbieterwechsel in der Praxis ab?
Neben der Angst vor Problemen und einer eventuellen Nicht-Lieferung des Erdgases schrecken die meisten Haushalte vor einem Anbieterwechsel ab, weil sie zu wenig über den Ablauf und die Vorgehensweise wissen. Dabei benötigt es nur wenige folgende Schritte:
- Einhaltung der Kündigungsfrist überprüfen
- Gaspreisvergleich durchführen und günstigsten Tarif wählen
- (Online-)Anmeldung beim neuen Versorger
- Neuer Gasanbieter kündigt Vertrag beim bisher genutzten
Wie ersichtlich ist, kann der gesamte Gasanbieterwechsel in vier Schritten vollzogen werden. Zunächst muss überprüft werden, ob die Kündigungsfrist für den bisherigen Vertrag eingehalten werden kann. Ist das der Fall, kann ein Preisvergleich durchgeführt werden, um so den günstigsten Tarif zu finden. Daraufhin kann eine Neuanmeldung erfolgen, was in der Regel bereits online möglich ist. Im Zuge der Anmeldung sind einige persönliche Daten und Angaben zum bisherigen Vertrag zu machen. Der neue Gasanbieter übernimmt dann für den Verbraucher auch die Kündigung des bestehenden Versorgungsvertrages.
Wie zuvor bereits kurz aufgeführt, muss der Verbraucher beim Gasanbieterwechsel im Zuge der Beantragung einige Angaben machen. Als Unterlage wird zunächst ein Vertragsformular benötigt, mit dem die Neuanmeldung erfolgen kann. Heute können die Formulare oftmals bereits online heruntergeladen und ausgedruckt werden. Dieses Formular wird dann unterschrieben an den neuen Gasanbieter versendet. Neben den persönlichen Daten (Name, Anschrift usw.) müssen noch die folgenden weitere Angaben gemacht werden:
- Name des bisherigen Versorgers
- Vertragsnummer bzw. Kundennummer
- bisheriger Jahresverbrauch
Alle diese Angaben sind auf der Jahresabrechnung zu finden, sodass es mitunter auch sinnvoll ist, diese in Kopie an den neuen Vertragspartner zu senden. Der bisherige Jahresverbrauch wird dazu benötigt, um die Höhe des monatlichen Abschlage festzusetzen. Name des bisherigen Gaslieferanten und Vertragsnummer werden benötigt, um den bestehenden Vertrag schnell und präzise kündigen zu können.
Worauf sollte beim Gasanbieterwechsel besonders geachtet werden?
Auch wenn ein Anbieterwechsel in der Regel reibungslos abläuft, sollten Verbraucher auf verschiedene Punkte achten, damit es keine “bösen Überraschungen” gibt. Geachtet werden sollte zum Beispiel auf die Dauer der neuen Vertragsbindung. Zwar ist als Neukunde oft eine Wechselprämie zu erhalten, jedoch ist diese nicht selten mit einer Vertragsbindung von einem oder zwei Jahren verbunden. Ferner ist es sinnvoll auf Preisgarantien zu achten, damit nicht schon einige Monate nach dem Vertragsabschluss mehr Kosten in Form von höheren Gaspreisen anfallen. Denn ansonsten ist der gerade noch günstigste Tarif vielleicht nicht mehr die beste Wahl ist. Gastarife mit Kaution oder jährlicher Vorkasse beinhalten zudem stets das Risiko, dass der voraus gezahlte Abschlag bzw. die Kaution bei Insolvenz des Unternehmens verloren sind.
Weitere wissenswerte Details
Bis auf die vertraglichen Details bekommen Verbraucher in der Regel vom Gasanbieterwechsel in der Praxis nichts mit. Die Lieferung erfolgt wie gewohnt, es kann weiterhin der bisherige Zähler genutzt werden und auch ansonsten gibt es keine merklichen Veränderungen. Dem bisherigen Gasanbieter muss nicht vom Verbraucher gekündigt werden, sondern das übernimmt der neue Vertragspartner. Dies ist sogar zu empfehlen, da ein reibungsloser Übergang so wahrscheinlicher ist, als wenn der Verbraucher selbst kündigen würde. In der Regel ist der gesamte Wechselvorgang innerhalb von drei bis sechs Wochen vollständig abgeschlossen.