Warum es nicht nur um den Preis geht
Mittlerweile können Verbraucher von über 950 unterschiedlichen Anbietern Strom beziehen. Aufgrund der Vielzahl an Versorger stehen einige Tausend unterschiedliche Tarife zur Auswahl. Diese unterscheiden sich teils deutlich in der Höhe der Kosten. Je nach Verbrauchssituation kann ein anderer Tarif vorteilhaft sein.
Zusammensetzung und Abrechnung der Kosten
Die Kosten für den Stromtarif bestehen nicht nur aus dem reinen Energiepreis, sondern setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Der größte Kostenanteil wird neben dem Energiepreis für die Netznutzung verursacht. Daneben sind auch die Konzessionsabgabe, die Mehrwert- und Ökosteuer sowie der KWK- und EEG-Zuschlag ein Bestandteil der Gesamtkosten.
Der eigentliche Stromverbrauch im Haushalt wird über einen Stromzähler gemessen und entsprechend abgerechnet. Das Ablesen des Zählers ist dabei je nach Anbieter auf unterschiedliche Arten möglich. Bei vielen Verbrauchern ist es üblich, dass der Energieversorger jährlich den Zähler persönlich durch einen Mitarbeiter kontrollieren lässt. Aber auch die Angabe des Zählerstandes per Internet oder Telefon ist mittlerweile durchaus üblich.
Mit oder ohne Grundgebühren ist die Frage
Aufgrund der großen Anzahl an Stromversorgern gibt es auf dem Markt eine Vielzahl an Tarifen. Diese unterscheiden sich in der Art der Abrechnung, der Höhe des Strompreises und der Zahlungsweise. Die gängigste Tarifform ist die, bei der sich die Kosten aus einer Grundgebühr zuzüglich des Arbeitspreises zusammensetzen. Beim Arbeitspreis handelt es sich um die eigentliche Verbrauchsgebühr für jede Kilowattstunde Strom. Die Zahlung des Stromtarifs erfolgt in der Regel am Ende eines Bezugsmonats und somit ohne Vorkasse.
Allerdings gibt es auch Modelle, bei welchen die Zahlung bereits am Anfang des Bezugsmonats per Vorkasse fällig ist. Dabei sind monatliche, quartalsweise und auch jährliche Zahlungsweisen möglich. Die Höhe der Abschläge richtet sich nach dem Jahresvorverbrauch. Da der Stromverbrauch in jedem Abrechnungszeitraum Schwankungen unterliegt, erhält der Kunde mit der jährlichen Abrechnung eine Rückzahlung oder muss eine Nachzahlung leisten. Sollte sich der Verbrauch erheblich verändern, dann wird die Höhe des Abschlagsbetrages angepasst.
Die Vor- und Nachteile von Stromtarifen mit Grundgebühr und Abschlagszahlung:
- günstiger Arbeitspreis
- überschaubare und gleichbleibende Abschlagszahlungen
- monatliche Zahlungsweise in kleinen Beträgen möglich
- Stromersparnis wirkt sich nicht direkt auf die Abschläge aus
- bei niedrigem Stromverbrauch rechnet sich die Grundgebühr nicht
Daneben gibt es auch die Möglichkeit, einen Stromtarif ohne Grundgebühr zu wählen. Dazu erhält der Kunde bei vielen Anbietern die Möglichkeit, Strom in Paketen zu buchen. Das bedeutet für den Kunden, dass dieser genau wissen sollte, wie hoch sein Verbrauch sein wird.
Nur durch die Wahl des richtigen Tarifpakets lassen sich Kosten einsparen. Wird im Abrechnungszeitraum zum Beispiel mehr verbraucht, dann muss der Kunde mit deutlichen Preisaufschlägen rechnen. Wird der Stromverbrauch hingegen gut eingeschätzt, dann lassen sich viele Kosten einsparen.
Die Vor- und Nachteile von Strompaketen ohne Grundgebühr:
- bei konstantem Verbrauch rechnen sich günstige Strompakete
- bessere Einsparmöglichkeiten durch fehlende Grundgebühr
- kleine Strompakete eignen sich für Single- und Paarhaushalte
- höhere Arbeitspreise
Zudem bietet sich bei einigen Energieversorger die Möglichkeit, den Stromtarif durch eine Sonderabschlagszahlung günstiger zu gestalten. Dabei wird eine Abschlagszahlung wie eine Art Kaution beim Anbieter hinterlegt. Dafür erhält der Kunde einen Rabatt auf den Strompreis. Mit der Höhe der Sonderabschlagszahlung steigt auch der Rabatt. Allerdings erhält der Kunde für den geleisteten Abschlagsbetrag keine Zinsen gutgeschrieben, wie es bei einer regulären Kaution üblich ist.
Was sie mit einem Vergleich der Stromtarife alles richtig machen können
Ein Vergleich der Stromtarife kann sich in den meisten Fällen lohnen. Das liegt daran, dass viele Kunden ihre Energie noch über veraltete Verträge mit hohen Grundgebühren und nicht verbrauchsabhängigen Arbeitspreisen beziehen. Entscheidend für einen günstigen Arbeitspreis ist bei den einzelnen Angeboten häufig der eigentliche Stromverbrauch. Je nach Verbrauch wird dem Kunden ein Tarifmodell angeboten. Für Vielverbraucher, wie Familien, rechnet sich häufig ein Stromtarif mit Grundgebühr, bei welchem der Arbeitspreis sehr gering ist. Paare und Singles können als Wenigverbraucher hingegen von Angeboten ohne Grundgebühr profitieren.
Daneben sollten bei der Wahl des Stromtarifs auch folgende Punkte beachtet werden, damit sich das zunächst günstige Angebot nicht als Kostenfalle herausstellt:
- Welche Kündigungsfristen gelten?
- Wie lange ist die Vertragslaufzeit und wann beginnt die Vertragsverlängerung?
- Ist bei Vertragsbeginn ein Sonderabschlag fällig?
- Besteht eine Preisgarantie auf die günstigen Stromtarife?
Bis auf die Wahl des richtigen Tarifs muss der Verbraucher zunächst nicht viel beim Stromanbieterwechsel beachten. Nach der Tarifwahl übernimmt der neue Anbieter in den meisten Fällen die Wechselformalitäten für den neuen Kunden. Mit Störungen in der Strombelieferung ist aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht zu rechnen.
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