Was sie wissen sollten
An die monatliche Zahlung der Stromkosten haben sich die meisten Verbraucher bereits gewöhnt, genauso wie an häufigere Preiserhöhungen. Doch worauf basiert der Strompreis eigentlich, wie setzt er sich zusammen und warum sind Vergleiche zu empfehlen?
Handel an der (Energie-)Börse
Seitdem der Markt in Deutschland im Jahre 1998 geöffnet wurde, gibt es keinen einheitlichen Strompreis mehr, wie es zum Beispiel beim Öl der Fall ist. Durch die Liberalisierung des Marktes kann jeder Marktteilnehmer Strom kaufen und zu einem ganz individuellen Preis anbieten.
Die Tarife der Anbieter basieren also auf keinen einheitlichen Preis, zumal die Einkaufskosten der Stromanbieter stetig variieren. Denn die meisten Anbieter kaufen den zu liefernden Strom in größeren Mengen an der Börse in Leipzig. Dort gibt es tägliche Preisschwankungen, die durchaus vergleichbar mit Kursänderungen bei Aktien oder Rohstoffen sind.
Vater-Staat bekommt mehr als 1/3
Der Strompreis, den die Verbraucher letztendlich bezahlen müssen, setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Dazu zählen neben dem Einkaufspreis bzw. den Erzeugungskosten zum Beispiel auch Steuern oder Umlagen. Welchen Anteile diese verschiedenen Elemente am Gesamtpreis haben, wird im Folgenden stichpunktartig dargestellt:
- Den größten Anteil am Strompreis haben mit 36% die Beschaffungskosten
- Die Kosten für die Netznutzung (Netznutzungsentgelt) haben mit 27% ebenfalls einen recht hohen Anteil
- Auch der Staat verdient an der Stromerzeugung, und zwar gleich mehrfach. Zum einen nehmen Strom- und Mehrwertsteuer einen Anteil von 24% ein
- Hinzu kommen noch weitere Abgaben an den Staat, nämlich die EEG-Umlage (4% des Gesamtpreises), die KWK-Umlage (1%) und die Konzessionsabgabe (6%)
- Die Vertriebskosten nehmen schließlich auch noch einen Anteil von 2% am Gesamtpreis ein
Am Preis, den der Endverbraucher für den erhaltenen Strom zahlt, verdienen gleich mehrere Stellen. Zum einen ist das natürlich der Anbieter, der den Strom einkauft oder produziert, und dann an seine Kunden verkauft. Zudem verdienen auch die Netzbetreiber, welche die Lieferung an den Verbraucher vornehmen. Als Drittes verdient aber auch der Staat nicht wenig am vom Verbraucher gezahlten Preis. Denn die zuvor aufgeführten Anteile des Gesamtpreises (Stromsteuer, Mehrwertsteuer, EEG-Umlage etc.), die dem Staat zufließen, machen insgesamt rund 35 Prozent aus.
Heilmittel gegen Preiserhöhungen
In den vergangenen zehn Jahren ist der vom Verbraucher zu zahlende Preis in Deutschland um rund 30% gestiegen. Doch was ist der Grund für diese Steigerung und welche Faktoren beeinflussen den Strompreis?
Die von den Stromerzeugern angegebenen Gründe für die stetig steigenden Preise sind teilweise recht unterschiedlich. So werden zum Beispiel die Verknappung der Energieressourcen oder auch die kostspieligere Förderung von erneuerbaren Energien als Grund genannt. Aber auch die steigende Inflationsrate und die schlechtere Wirtschaftslage werden als Gründe angeführt.
Zudem machen es die Verbraucher den Preiserhöhungen der großen Versorger auch insoweit sehr leicht, als dass bislang noch viel zu weniger Haushalte zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Beeinflusst wird der Strompreis darüber hinaus auch von den Einkaufskosten, also welcher Kurs jeweils aktuell an der Börse in Leipzig zu zahlen ist. Aus dem gleichen Grund unterscheiden sich die Strompreise für den Endverbraucher übrigens auch von Anbieter zu Anbieter. Denn die Einkaufs- oder Produktionskosten variieren und sind keineswegs bei jedem Anbieter identisch.
Beispielrechnung zur Verdeutlichung
Wie der vom Verbraucher zu zahlende Endpreis in der Regel abgerechnet wird, soll anhand der folgenden Beispielrechnung erläutert werden.
Der Endpreis besteht aus dem Verbrauchspreis und der monatlichen Grundgebühr, die im Beispiel 8 Euro betragen soll. Wird nun im Jahr eine Menge von 3.000 kWh an Strom verbraucht, so wird dieses Volumen mit dem Preis pro Kilowattstunde multipliziert, beispielsweise mit 0,21 Euro. Das ergibt im Beispiel ein Jahres-Verbrauchspreis von 630 Euro, hinzu kommt die jährliche Grundgebühr von 96 Euro.
Daraus ergibt sich ein Gesamtpreis von 726 Euro im Jahr. Hat der Verbraucher nun einen monatlichen Abschlag von beispielsweise 60 Euro gezahlt, wird dieser nun verrechnet. Es ergibt sich im Zuge der Jahresverbrauchsabrechnung somit eine Nachzahlung von sechs Euro.
Bis zu 300 Euro aus dem Fenster
Aufgrund der steigenden Preise und wegen der Unterschiede zwischen den Anbietern ist ein Strompreisvergleich jedem Verbraucher zu empfehlen. Je nach Region kann heute zwischen 300 bis 600 Anbietern gewählt werden und derzeit nutzen nicht einmal 20% aller Haushalte den für sie günstigsten Tarif. Dabei gibt es durchaus ein Einsparpotenzial von bis zu mehreren hundert Euro im Jahr. Zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter beträgt der Unterschied knapp 300 Euro im Jahr.
Durchschnittlich bewegen sich die Preisunterschiede bei den Anbietern im Bereich zwischen 50 und 100 Euro jährlich.
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