Wie sich der Anbietermarkt entwickelt hat
In 1998 wurde der Strommarkt in Deutschland durch das Energiewirtschaftsgesetz liberalisiert. Durch das Gesetz wurde eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 1996 durchgesetzt. Mittels dieser Richtlinie sollte ein fairer Wettbewerb zwischen den Stromanbietern bei niedrigen Preisen für die Verbraucher erzielt werden.
Die lokalen Stadtwerke mussten seit der Zeit die Monopolstellung aufgeben. Die Liberalisierung des Strommarktes sorgte dafür, dass viele alternative Anbieter auf dem Markt erschienen. Vom gestiegenen Wettbewerb können seit dieser Zeit insbesondere die Verbraucher profitieren. Der Stromversorger muss nicht mehr je nach Region ausgewählt werden. Es kann gezielt nach dem günstigsten Anbieter gesucht werden. In der ersten Zeit der Marktumstellung sorgte die Konkurrenzsituation zudem für eine positive Preisentwicklung.

Ende des Monopols: Anfang des Preiskampfes
Vor Ende der 1990er Jahre hatten Verbraucher nicht die freie Auswahl, denn die Strombelieferung war unter den rund 1.000 öffentlichen Versorgungsunternehmen regional eingeteilt. Jeder Stromanbieter konnte somit auf eine feste Anzahl an Kunden zugreifen. Die regionalen Versorger erhielten den Strom von großen Verbandunternehmen wie VEAG, Preußen-Elektra, RWE Energie, BEWAG, Bayernwerk, VEW Energie und EnBW. Seit der Liberalisierung ist der Belieferung unabhängig vom Standort möglich. Die zugeteilten Regionen wurden aufgehoben. Dadurch haben Verbraucher seither die Möglichkeit, Verträge auch bei überregionalen Stromanbietern zu schließen.
Nach der Marktumstellung waren es zunächst, neben kleineren Unternehmen, lediglich noch vier große Energieversorger, welche sich am Markt behaupteten: Vattenfall, E.ON, EnBW und RWE. Fast 90% aller Kraftwerke in Deutschland wurden von diesen Stromversorgern betrieben. Die anfangs niedrigen Strompreise stabilisierten sich aufgrund der wenigen großen Versorger wieder auf das Niveau vor der Liberalisierung. Das lag insbesondere daran, dass 4 Energieriesen für Stromnetzung von den Fremdanbietern hohe Nutzungsentgelte forderten. Seit 2005 wird der Strommarkt jedoch staatlich überwacht. Damit soll sichergestellt werden, dass auch kleinere Anbieter eine Chance am Markt haben.
Trotz der Stärke der vier großen Energiekonzerne schafften es mittlerweile auch viele anderen Anbieter, sich am Strommarkt zu etablieren. Insbesondere in den größeren Städten, in welchen sehr viele Menschen auf engen Raum mit Energie versorgt werden müssen, ist der Markt hart umkämpft. Zudem ziehen auch immer mehr Billigstromanbieter die Kunden mit günstigen Tarifen an. Die Strompreise der einzelnen Anbieter weisen aufgrund der starken Konkurrenzsituation große Unterschiede auf.
Sie haben die Qual der Wahl
Durch die Vielzahl der Stromanbieter hat der Verbraucher eine große Auswahl an überregionalen und regionalen Energieversorgern. Zudem weiten die regionalen Unternehmen das Angebot stetig aus. Aktuell gibt es in Deutschland mehr als 950 Stromanbieter. Diese hohe Anzahl führte 2010 dazu, dass jeder Haushalt eines Postleitzahlengebiets im Durchschnitt die Wahl zwischen 70 Anbietern hatte. Gemessen am Umsatz zählen zu den größten fünf Stromversorgern in Deutschland:
- E.ON
- RWE
- ENBW
- Vattenfall Europe
- EWE AG
Die ersten vier zählen mit einem Marktanteil von rund 80% zu den eindeutigen Marktführern.
So “schmutzig” ist unser Strom (noch)
Bei dem Strom, welchen die Unternehmen an Kunden liefern, handelt es sich in der Regel um einen Strommix. Das bedeutet, dass der Strom aus unterschiedlichen Energieträgern erzeugt wurde. Der Großteil des Strommixes in Deutschland wurde 2010 anteilig aus folgenden Energieträgern erzeugt:
- Braunkohle zu 24%
- Kernenergie zu 22%
- Steinkohle zu 19%
- Erdgas zu 14%
- regenerative Energien zu 17%
- Sonstige zu 5%
Ökostrom als “saubere” Alternative”
Daneben gibt es in Deutschland auch Energieversorger, welche sich auf Ökostrom spezialisiert haben. Unabhängig von den großen Marktführern zählen LichtBlick, Greenpeace energy, die Elektrizitätswerke Schönau und Naturstrom zu den Marktführern. Ökostrom wird unter ökologischen Gesichtspunkten aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen. Allerdings gibt es auch bei anderen Energieversorgern die Möglichkeit, ökologisch saubere Energie zu beziehen.
Ein Vergleich bietet enormes Sparpotenzial
Wie auch die Vielzahl an unterschiedlichen Tarifmodelle, so unterscheiden sich auch die Strompreise. Häufig sind es vor allen Dingen überregionale Anbieter, die besonders günstige Preisen haben. Im Gegensatz zum regulär erhältlichen Strommix ist bei der Wahl eines Ökostromtarifs mit höheren Kosten zu rechnen. Jedoch gibt es auch bei den Ökostromanbietern deutliche Preisunterschiede. Aufgrund der hohen Preisdifferenzen lohnt sich in jedem Fall ein Vergleich. Durch einen Wechsel zu einem günstigen Anbieter lässt sich viel Geld einsparen. Das liegt häufig daran, dass viele Verbraucher seit Jahren Kunden bei den ‘alten’ Stadtwerk vor Ort sind. Durch den Wechsel des Stromanbieters kann sich der Verbraucher darauf verlassen, auch weiterhin zuverlässig mit Strom beliefert zu werden. Die Energieversorger sind gesetzlich dazu verpflichtet, den Strom lückenlos zu liefern.
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