Erste Prognosen und Einschätzungen deuten darauf hin, dass die Strompreise auch in 2012 weiter ansteigen werden. Das wäre mittlerweile das 12 Jahr in Folge, dass sich die Kosten für Energie erhöhen. Vorreiter sind dabei wieder die großen Energiekonzerne.
Mehrkosten von 35 Euro pro Haushalt
In allen Bereichen des täglichen Lebens stellen wir fest, dass die Lebensunterhaltungskosten Jahr für Jahr ansteigen. Dazu gehört unweigerlich auch die Energie. Dass die Preise in naher Zukunft auch in diesem Sektor nicht stabil bleiben, wird jetzt schon prognostiziert.
Nach Auskunft des Statistischen Bundesamtes sind die Energiekosten für private Haushalte seit 2005 um durchschnittlich 20% gestiegen. Restlaufzeiten der Kernkraftwerke und der Rohstoffmangel bei steigendem Verbrauch sind die ursächlichen Probleme solcher Preisanpassungen.
Für 2012 rechnet man mit einer Strompreiserhöhung von bis zu 4%. Ein Haushalt mit einem ungefähren Verbrauch von 4.000 kWh wird mit Mehrkosten von 35 EUR rechnen müssen. Auch im Strom-Großhandel werden Erhöhungen der Preise erwartet. Diese liegen aber um die Hälfte niedriger bei 1,5%, sprich 15 EUR. Von den 11 größten Netzbetreibern sind sogar Erhöhungen von bis zu 6,5% angekündigt. 2012 wäre das zwölfte Jahr in Folge, in dem für private Verbraucher die Strompreise steigen. Auch wenn der Weg der Stromgewinnung durch erneuerbare Energien zukunftsweisend ist, so muss laut EEG, dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz, der Verbraucher die Mehrkosten tragen.
Die 4 Energieriesen geben den Preis vor
Von den 957 Stromanbietern in Deutschland sind EnBW, Vattenfall, E.ON und RWE die größten. Sie beliefern 80% der Verbraucher mit Energie. Ihre Preispolitik ist Börsen orientiert. Sie sind also ihren Aktionären Rechenschaft schuldig. Diese Tatsache erzwingt förmlich Höchstpreise. Faktisch haben sie eine Monopolstellung, die sich auch in 2012 in einer Preiserhöhung ausdrückt.
Auch Stadtwerke erhöhen 2012 ihre Preise. Netzentgelte sind hierbei der größte Anteil. Die Kürzungen aus 2009 und 2011 waren laut Bundesnetzagentur nicht gerechtfertigt. Auch diese Vergütungsrücknahme schlägt mit 0,7 Cent/ kWh zu Buche. Die ‘Erneuerbare Energie Gesetz Umlage’ belastete den deutschen Stromverbraucher im Jahr 2011 mit 8,6 Milliarden Euro. Es ist daher ratsam, in regelmäßigen Abständen einen Tarifvergleich durchzuführen. Es gibt sehr viele lokale Anbieter die günstig sind und trotzdem einen guten Service garantieren.
Sonderkündigungsrecht nutzen, vergleichen und wechseln
Unbestritten ist der Tarifdschungel für Energie kundenunfreundlich und höchst unübersichtlich. Wenn Sie Ihre Haushaltskasse entlasten wollen, dann nehmen Sie sich die Zeit für einen Stromtarifvergleich. Das Postleitzahlengebiet in dem Sie wohnen ist entscheidend. Geben Sie die Verbrauchszahlen der letzten Stromrechnung in einen Online-tarifrechner ein.
Anhand des Anbietervergleiches können Sie den aktuell günstigsten Stromtarif ablesen. Haben Sie Ihre Verbrauchszahlen nicht zur Hand, so können Sie sich an vorgegebenen Durchschnittswerten orientieren. Ein Singlehaushalt wird mit ca. 1500 kWh/ Jahr, und ein Vier-Personen-Haushalt mit ca. 4400 kWh/ Jahr veranschlagt.
Nach Ausfüllen des Online-Formulars kann der Wechsel vonstatten gehen. Der neue Stromanbieter benötigt nur noch Ihre Kunden- und Zählernummer, sowie den aktuellen Stromzählerstand. Die Phase des Wechselns kann bis zu 10 Wochen dauern. Die Angst, überregionale Anbieter könnten mal ausfallen und Sie stünden ohne Strom da, ist unbegründet. Der Grundversorger hat die gesetzliche Pflicht der Energieversorgung. Der Anbieterwechsel ist somit risikolos.
Achten Sie aber auf Vertragsbedingungen wie Laufzeit, Preisgarantien und Kautionszahlungen. Ein Wechsel macht nur dann Sinn, wenn Sie neben dem geringeren Verbrauchspreis auch Ihre individuellen Bedürfnisse mit einbeziehen. Nach einer Strompreiserhöhung haben Sie in jedem Fall aber das Recht einer Sonderkündigung. Der breit aufgestellte Energiemarkt erfordert kluges und wachsames Handeln. Vergleichen Sie mit Augenmaß!